Das Paulusviertel gehört wohl zu den schönsten Ecken von Halle. Die zwischen 1900 und 1903 erbaute monumentale protestantische Gründerzeitkirche, auf die acht Straßen strahlenförmig einmünden, gibt dem Viertel seinen Namen. Es ist Europas größtes in sich geschlossenes Gründerzeitviertel und war zu DDR-Zeiten eine Enklave für eine kirchennahe, bürgerliche und ökologisch orientierte Mittelschicht.
In den 80 bis 120 Quadratmeter großen und oft auch noch größeren Wohnungen mit Stuckdecken, Flügeltüren und bis zu vier Meter hohen Wänden entwickelte sich ein freier Geist, den man dem Viertel auch heute noch anmerkt.
Waren es früher vor allem Studenten, die diese früher oft unsanierten Wohnungen für sich entdeckten, so sind es heute Angestellte, Akademiker und Familien. Sie wissen vor allem die Zentrumsnähe, die begrünten Höfe, die Bioläden, das Gymnasium und das gutsituierte Leben mit ökologisch, kreativem Anstrich zu schätzen.